Volkswagen kehrt als Motorenlieferant in die Formel 3 zurück

Formel-3-Comeback von Volkswagen: Mit einem neu entwickelten Zweiliter-Motor will der deutsche Automobilhersteller an seine erfolgreiche Tradition als Motorenlieferant in der Talent-Schmiede des Formel-Rennsports anknüpfen.

92 Siege feierte Volkswagen zwischen 1979 und 1994 alleine in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft und verbuchte zahlreiche weitere Erfolge auf internationaler Bühne. Das neue Triebwerk wird beim siebten Rennwochenende der Formel-3-Euroserie auf dem Nürburgring vom 31. August bis 2. September 2007 debütieren.

„Volkswagen hat in den Achtzigerjahren und Anfang der Neunzigerjahre unzählige Siege und Meisterschaften in der Formel 3 gewonnen und damit die Leistungsfähigkeit seiner Triebwerke eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, erklärt Dr. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstandes Volkswagen, Geschäftsbereich Entwicklung. „Die Formel 3 stellt auch heute eine starke Plattform dar, um seriennahe Motoren-Technologie zu präsentieren. Diesem anspruchsvollen Wettbewerb wollen wir uns stellen.“

„Volkswagen engagiert sich seit Jahrzehnten erfolgreich in der Nachwuchsförderung, die Rückkehr in die Formel 3 ist daher die konsequente Fortsetzung. Der ADAC Volkswagen Polo Cup bietet den Einstieg in den Automobilsport, die Formel 3 ist das Sprungbrett in den Spitzensport, in höchste Motorsport-Kategorien wie DTM, Le Mans und bis hin zur Formel 1“, ergänzt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Formel-3-Ära von Volkswagen: Namhafte Meister und eindrucksvolle Bilanz

Zwischen 1979 und 1991 feierten nicht weniger als sieben Fahrer mit Volkswagen den Titelgewinn in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft und legten so den Grundstein für ihre erfolgreichen Karrieren. Neben John Nielsen (1982), Volker Weidler (1985), Kris Nissen (1986), Bernd Schneider (1987) sowie Joachim Winkelhock (1988) trugen sich auch Michael Schumacher (1990) und Tom Kristensen (1991) in die Meisterliste ein.

In der ewigen Statistik der Deutschen Meisterschaft belegt Volkswagen mit 92 Siegen, 96 Pole-Positions und 94 schnellsten Rennrunden den zweiten Rang. Mit zahllosen weiteren Erfolgen setzte Volkswagen während seiner Formel-3-Ära weltweit Maßstäbe.

Optimale Basis für die Formel 3: Serien-Motor aus dem Volkswagen Konzern

„Wir haben einen Motor aus der Serie ausgewählt, der im Konzern bei den Marken Audi, Seat, Skoda und Volkswagen zum Einsatz kommt. Mit seinem Aluminium-Block und seiner Basisauslegung weist das Triebwerk sehr gute Voraussetzungen für die hohen Anforderungen in der Formel 3 auf“, äußert Wolfgang Hatz, Leiter der Aggregate-Entwicklung im Volkswagen Konzern. „Schon die ersten Entwicklungsschritte haben das Potenzial bestätigt. Jetzt ist der Motor reif für den ersten Vergleich auf der Rennstrecke.“

Der Vierzylinder wurde mit gezielten Modifikationen auf die Anforderungen im Rennsport angepasst. „Durch den in der Formel 3 vorgeschriebenen Luftmengen-Begrenzer wird die Leistung der Triebwerke aller engagierten Hersteller auf rund 210 PS nivelliert“, so Donatus Wichelhaus, Leiter der Motoren-Entwicklung bei Volkswagen Motorsport.

Nach guten Testergebnissen: Erste Standortbestimmung am Nürburgring

Der neue Formel-3-Motor kommt bis Saisonende 2007 bei ausgewählten Rennen in zwei Fahrzeugen des italienischen Teams RC Motorsport und einem Auto von AM-Holzer Rennsport aus Augsburg in der Formel-3-Euroserie zum Einsatz. Beide Teams verwenden Chassis des italienischen Herstellers Dallara.

„Nach guten Testergebnissen in den vergangenen Monaten bedeutet die Renn-Premiere auf dem Nürburgring eine erste Standort-Bestimmung im direkten Vergleich mit der Konkurrenz“, erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Wir wollen zeigen, dass dieser Volkswagen Motor schon in seiner frühen Entwicklungsphase über ein hohes Leistungsniveau verfügt und für die Zukunft eine Erfolg versprechende Antriebsquelle für Formel-3-Teams darstellt.“

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