EuroSpeedway: Maciek Steinhof mit lupenreinen Start-Ziel-Sieg

Scirocco R-Cup Maciek Steinhof

Scirocco R-Cup Maciek Steinhof

Mit einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg hat Maciek Steinhof (Polen) auf dem EuroSpeedway seine Tabellenführung im Volkswagen Scirocco R-Cup weiter ausgebaut. Der 24 Jahre alte Pole bezwang wie schon beim Auftakt den Wunstorfer Kris Heidorn, der als bester Junior Platz zwei vor Dennis Rieger aus Kempten einfuhr. „Super, ganz oben auf dem Podium zu stehen“, meinte der Sieger Maciek Steinhof nach dm Rennen. „Das Wochenende lief perfekt, mehr als Pole-Position und Sieg geht nicht. Aber es war harte Arbeit, Kris Heidorn und die anderen hinter mir hatten ein Wahnsinnstempo. Von der ersten bis zur letzten Runde hatte ich alle Hände voll zu tun, sie hinter mir zuhalten – gerade nach dem Neustart. Durch das Push-to-Pass-System muss man strategisch fahren, was die Rennen noch schwieriger macht.“
Der Zweitplatzierte Kris Heidorn aus Wunstorf: „Nach dem Start habe ich zunächst abgewartet, um einen kleinen Vorsprung auf meine Verfolger zu haben. Aber meine Angriffe auf Maciek haben nicht zum Überholen gereicht, unser Tempo war nahezu identisch. Mit der Brechstange wollte ich es auf keinen Fall versuchen, denn es ist wichtiger, möglichst viele Punkte zu sammeln. Ich bin mit meinem Ergebnis hochzufrieden.“

Das zweite Saisonrennen des umweltschonendsten Markenpokals der Welt, der dank Bioerdgas-Antrieb im Vergleich zum Einsatz herkömmlicher Kraftstoffe 80 Prozent weniger CO2 ausstößt, war von unzähligen spannenden Duellen und Überholmanövern geprägt. Daran hatten auch die fünf Motorsport-Legenden einen großen Anteil: Der ehemalige DTM-Champion Kurt Thiim (Dänemark) luchste in der letzten Kurve seinem langjährigen Weggefährten Klaus Niedzwiedz (Waltrop) noch den achten Rang ab.
„Mein Rennen im Scirocco war ein tolles Erlebnis“, sagte Kurt Thiim (DK) nach dem Rennen. „Die alten Jungs sind über die Distanz dann doch ganz schön schnell unterwegs. Ich habe bis zum letzten Meter für jeden Platz gekämpft. Dass ich in der letzten Kurve noch an Klaus Niedzwiedz vorbeifahren konnte, war fantastisch. So muss Motorsport sein. Ich komme jederzeit gerne wieder.“
Klaus Niedzwiedz fasst das Rennen so zusammen: „Das war ein tolles Rennen mit vielen knallharten Fights. Dass ich am Ende noch von Kurt Thiim überholt wurde, zwickt mich schon ein wenig: Ich dachte, mir bliebe noch eine weitere Runde für einen Konter – doch dann kam schon die Zielflagge.“

Der ehemalige Formel-1-Pilot Jan Lammers (Niederlande) kam als Elfter ins Ziel, Slim Borgudd (Schweden) holte Rang 15 und DTM-Veteran Harald Grohs wurde als 24. gewertet. „Das war ein tolles Rennen, die Nachwuchsfahrer haben uns jedenfalls keine Geschenke gemacht“, sagte Jan Lammers nach dem Rennen. „Da der Scirocco für mich ganz neu war, brauchte ich ein wenig Zeit, um mich einzuschießen. Meine Push-to-Pass-Versuche wollte ich mir eigentlich aufheben, aber da war das Rennen schon zu Ende.“
Der Schwede Slim Borgudd (Zeittraining: 18. Platz, Rennen: 15. Platz, Legend-Cup: 4. Platz) sagte: „Beim Start hatte ich ein wenig Pech, ich kam nicht gut vom Fleck. Danach hatte ich ein wirklich spannendes Rennen und konnte viele Plätze gutmachen. Ich habe den Gaststart im Scirocco sehr genossen.“
Maciek Steinhof bot erneut eine makellose und nervenstarke Leistung: Beim Start behauptete der Krakauer erfolgreich seine Führungsposition, hatte fortan aber Kris Heidorn und Dennis Rieger in seinem Nacken. Ein Unfall am Ende der dritten Runde und ein Einsatz des Safety-Car unterbrach zunächst die Duelle: Stefano Proetto hatte versucht, Ola Nilsson mit der Extra-Power des Push-to-pass-Systems zu überholen. Der Schwede zog jedoch zur Seite. Proetto schlug links in die Boxenmauer ein, rutschte quer über die Fahrbahn und blieb an der rechten Begrenzung stehen. Der Ingolstädter konnte sein stark beschädigtes Auto unverletzt verlassen.

Beim Neustart nach drei Runden hinter dem Safety-Car blies Heidorn zum Angriff auf die Führung, aber Steinhof parierte knallhart. Auch hinter dem Führungsduo tobten diverse Zweikämpfe, aus denen der bis dahin stark fahrende Harald Grohs als Verlierer hervorging. Rieger büßte ebenfalls Plätze ein, teilte sich seine Extra-PS aber clever ein und holte sich seinen ersten Podiumsplatz überhaupt bis zur Zielflagge wieder zurück.

Harald Grohs (D), Zeittraining: 11. Platz, Rennen: 24. Platz, Legend-Cup: 5. Platz
„Ich war gut unterwegs und lag schon auf Rang sieben, als ich im Zweikampf umgedreht wurde. Leider konnte ich mich nicht direkt in den Verkehr einfädeln und musste warten, bis ich weiterfahren konnte und fiel weit zurück. Dennoch war es ein großer Spaß hier dabei zu sein. Ich glaube, die Jungspunde haben teilweise ganz schön gestaunt, wie spät die alten Herren bremsen können.“
Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor, nach dem Rennen: „Der Scirocco R-Cup hat erneut extrem spannenden Sport geboten. Es gab zahlreiche Zweikämpfe, die zum größten Teil fair über die Bühne gegangen sind. Dabei hat sich unser Push-to-Pass-System abermals ausgezahlt: Es bringt zusätzliche Überholmanöver und diese kündigen sich über die Anzeigen in den Fenstern sogar an. Die fünf Legenden haben eine tolle Show geboten, sie waren eine echte Bereicherung für unseren Cup.“

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