Rallye Dakar 2011: Komplexe Logistik, optimale Fitness

Nasser al Attiyah (driver) and Timo Gottschalk (co-driver) in action during the 3rd stage of Dakar Rally 2011 between Tucuman and Jujuy on january 4th, 2011

Nasser al Attiyah (driver) and Timo Gottschalk (co-driver) in action during the 3rd stage of Dakar Rally 2011 between Tucuman and Jujuy on january 4th, 2011

Ordnung ist das halbe Leben – diese Lebensweisheit gilt im Marathon-Rallyesport in verstärktem Maße. Denn generalstabsmäßige Planungen von der An- und Weiterreise von Mensch und Material über die Organisation der Serviceplätze bis zu der reibungslosen Ersatzteil-Logistik sind bei der Rallye Dakar ein Erfolgsfaktor. Um einen effektiven täglichen Service während des 15-tägigen Wüstenklassikers für die vier werksseitig vorbereiteten und eingesetzten Race Touareg zu gewährleisten, sind für Volkswagen 72 Teammitglieder und 20 Service-Fahrzeuge im Einsatz.

Zu Wasser, zu Lande und in der Luft: enger Zeitplan für Logistiker
Ein „Dakar“-Endspurt in weniger als 60 Tagen: Um sich in Sachen Ersatzteilversorgung für die Rallye Dakar akribisch zu präparieren, blieben den Volkswagen Logistikern nur etwa zwei Monate Zeit. Mit der Rückkehr der Service-Fahrzeuge von der zuvor mit einem Volkswagen Dreifachsieg erfolgreich bestrittenen Silk-Way-Rallye fiel am 26. September der Startschuss für die Vorbereitung der Service- und Equipment-Trucks – dem Herzstück der Logistik. Vier eigens für diesen Zweck konstruierte Lkw sind während der Rallye Dakar je einem Race­Touareg zugeordnet. Sie führen jeweils so viele Ersatzteile mit, dass aus ihnen im Prinzip ein neuer Race Touareg entstehen könnte – plus mehrfach eingeplante Komponenten, die höherem Verschleiß oder Beschädigungsrisiko unterliegen. Die Vorbereitung der Lkw – samt Bestückung mit Ersatzteilen, Inspektion und TÜV – musste bis zum 23. November 2010 abgeschlossen sein. Dann traten die Service-Trucks sowie drei weitere Equipment- und zwei Race-Trucks – allesamt MAN Fahrzeuge – den Weg nach Le Havre in Frankreich an, um von dort nach Buenos Aires verschifft zu werden, wo sie unmittelbar vor der Rallye vom Team wieder in Empfang genommen werden.

In Sachen Logistik nehmen die Volkswagen Race ­Touareg 3 einen direkteren Weg. Die vier 310 PS starken „Dakar“-Prototypen werden per Luftfracht nach Buenos Aires transportiert. Volkswagen chartert dafür Frachtraum in zwei Cargomaschinen, die Mitte Dezember den Weg über den Atlantik in Richtung Buenos Aires antreten.

Hightech-Nomaden: autarkes Volkswagen Biwak
Alltäglich baut die Volkswagen Crew im Fahrerlager eine kleine autarke Stadt auf. Aus den MAN Service- und Equipment-Trucks heraus, die gemeinsam etwa 50 Tonnen Material transportieren, errichtet das Team Etappe für Etappe in Windeseile einen Service-Platz, der kompromisslos darauf ausgerichtet ist, eine effektive und professionelle Wartung der Rallye-Fahrzeuge zu ermöglichen. Und das Etappe für Etappe an jeweils einem anderen Ort. Das Volkswagen Biwak ist unabhängig von äußerer Versorgung. Jeder Service-Truck führt beispielsweise ein eigenes Stromaggregat mit, die zusammengenommen die Anschlussleistung gewährleisten, die der von vier Einfamilienhäusern entspricht. Ein Teil dieser Energie wird direkt in Licht verwandelt: Leuchtballone auf jedem der vier den „RT3“ zugeordneten Service-Lkw und ein weiterer mit zwei Metern Durchmesser sorgen bei Nacht für ausreichend Sicht der Mechaniker.

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