Rallye Dakar 2010: Konstruktive Zusammenarbeit als Erfolgsrezept

Carlos Sainz und Lucas Cruz

Carlos Sainz und Lucas Cruz

So unterschiedlich Carlos Sainz und Lucas Cruz in ihrem Auftreten sind, so konstruktiv erfolgt ihre Zusammenarbeit. Bei der Rallye Dakar gehört allabendlich das gemeinsame Durcharbeiten des Roadbooks zum festen Tagesablauf. „Uns war wichtig, dass Carlos schon im Vorfeld ein Gefühl für die zu erwartenden Abzweige und Gefahrenstellen des kommenden Tages bekommt“, so Lucas Cruz. „Ich denke, das war bei der ‚Dakar‘ 2010 eines unserer Erfolgsgeheimnisse.“

Während „El Matador“ Carlos Sainz emotional und temperamentvoll zu Werke geht, liegt die Kraft seines 35 Jahre alten Nebenmannes in der Ruhe. „Einen Spanisch sprechenden Beifahrer zu wählen, war eine bewusste Entscheidung“, so Carlos Sainz. „Es ist einfach von Vorteil, in der Muttersprache Ansagen zu bekommen, ohne sie noch einmal im Kopf übersetzen zu müssen. Das sorgt für das letzte Quäntchen Konzentration. Darüber hinaus ist Lucas ein akribischer und ruhiger Arbeiter, der es versteht, sich perfekt auf die kommenden Etappen vorzubereiten. Ich denke, der Erfolg mit drei Siegen in drei Rallyes gibt uns Recht.“

Mit der Präzision der Ruhe: Lucas Cruz
Sein Auftreten innerhalb des Volkswagen Teams ist eher unauffällig. Lucas Cruz steht nicht gern im Mittelpunkt, sondern stellt sich ganz in den Dienst der Mannschaft. „Lucas ist ein ruhiger Mensch und alles andere als ein Heißblut-Spanier“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. „Er ist die perfekte Ergänzung zu Carlos Sainz. Lucas arbeitet konzentriert und präzise seine Aufgaben ab. Die Balance innerhalb des Cockpits stimmt zwischen Lucas und Carlos zu 100 Prozent. Darüber hinaus verstehen sie sich auch außerhalb des Race Touareg blendend.“

Die Rallye Dakar hat Cruz bereits zum zweiten Mal innerhalb des Volkswagen Werksteams bestritten. Bereits 2006 absolvierte er die bedeutendste aller Wüstenrallyes mit dem Race-Truck. Der Katalane verfolgte zuvor eine Karriere sowohl bei klassischen Sprintrallyes als auch im Offroad-Sport. Vor seiner Rückkehr zu Volkswagen trat er mit Mitsubishi zweimal bei der Rallye Dakar an. Mit seinem Landsmann Joan „Nani“ Roma erreichte der IT-Ingenieur 2009 eine Top-Ten-Platzierung.

Die Sprache der Fans: Sainz/Cruz die Stars in Südamerika
Im bis zum Ziel spannenden Duell mit ihren Volkswagen Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk, das die Spanier nur um 132 Sekunden für sich entschieden, gehörten die Sympathien in Argentinien und Chile klar Sainz und Cruz. Das Werksduo im Race Touareg mit der Startnummer 303 stand stets im Zentrum des Medieninteresses. Entlang der Strecke verfolgten Millionen die Rallye Dakar. Sie lieben an „El Matador“ Sainz und seinem Beifahrer Cruz neben dem fahrerischen und navigatorischen Können vor allem das offene Auftreten. Mit dem „Dakar“-Sieg 2010 sind Sainz und Cruz nicht nur mit ihren Anhängern enger verwachsen. Der jüngste Erfolg hat sie noch mehr zusammengeschweißt: zu einer extrem starken Einheit im Volkswagen Cockpit.

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