Rallye Dakar 2010: Etappe 08 – Antofagasta nach Copiapó

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 8 - ANTOFAGASTA (CHI) / COPIAPO (CHI) - 10/01/2010- PHOTO : FRANCOIS FLAMAND / DPPI

DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 8 - ANTOFAGASTA (CHI) / COPIAPO (CHI) - 10/01/2010- PHOTO : FRANCOIS FLAMAND / DPPI

Drei „Blaue“ an der Spitze: Volkswagen hat seine Dreifach-Führung auf der achten Etappe der Rallye Dakar von Antofagasta nach Copiapó souverän verteidigt. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) belegten Tagesrang zwei und führen die Gesamtwertung mit 14.35 Minuten weiterhin vor ihren Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) und 22.28 Minuten vor Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) an. „Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Steine gesehen. Fast die gesamte Etappe – abgesehen vom letzten Dünengürtel – bestanden aus Geröll und extrem großen Felsbrocken“, sagte Carlos Sainz (E, 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung). „Leider hatten wir gleich zu Beginn einen Reifenschaden und unseren zweiten Ersatzreifen mussten wir dann etwa 200 Kilometer vor dem Ziel benutzen. Das bedeutete auch, dass wir diesen letzten Abschnitt extrem vorsichtig angehen mussten. Nach dieser harten und anstrengenden Etappe weiter vorn zu sein, ist eine große Erleichterung.“

Die Rallye-Profis lieferten sich über die 472 Kilometer lange und extrem schwierige Prüfung durch Chile ein offenes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die offizielle Zeitnahme notierte nicht weniger als vier Führungswechsel. Zunächst tauschten die X-raid-BMW-Piloten Guerlain Chicherit (F) und Stéphane Peterhansel (F) an der Spitze die Plätze, bis etwa zur Mitte der Etappe Mark Miller für Volkswagen die Führung übernahm. „Ein extrem abwechslungsreicher Tag. Nicht nur, was die Landschaft angeht, sondern auch in sportlicher Hinsicht“, sagte Mark Miller (USA, 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung). „Wir haben während der Wertungsprüfung mehrfach Carlos Sainz und Guerlain Chicherit im X-raid-BMW überholt, doch Reifenschäden haben diese Reihenfolge auf der Strecke permanent durcheinander gewürfelt. Im Roadbook sah es heute morgen so aus, als sei der erste Abschnitt mit 40 Kilometern der steinige. De facto waren es aber 400 Kilometer mit Steinen, Steinen, Steinen. Das hat auch bei uns zwei Reifenschäden verursacht.“

Dann beherrschten die Vorjahressieger Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) im vierten Race Touareg das Geschehen, bis sie kurz vor Schluss – nach ihrem zweiten Reifenschaden – von Peterhansel abgefangen wurden. „Das war die mit Abstand schönste und schwierigste Etappe der Rallye Dakar 2010. Geröllfelder, Canyons und am Ende viel Sand, dazu viele Rhythmuswechsel zwischen schnellen und langsamen Passagen – so müssen ‚Dakar‘-Etappen gemacht sein“, sagte Giniel de Villiers (ZA, 4. Platz Tages-/ 9. Platz Gesamt-Wertung).  „Leider ist uns das Glück bei dieser Rallye ganz und gar nicht treu. Heute hätten wir die Etappe gewinnen können, doch zwei Reifenschäden haben das verhindert. Mit etwas mehr Fortune hätte unser schleichender Plattfuß, der mehrere hundert Kilometer gehalten hat, nicht 30 Kilometer vor Ziel gewechselt werden müssen …“

Peterhansel, der ebenfalls einen Reifenschaden zu beklagen hatte, rückte damit als bester Verfolger des Volkswagen Trios mit rund zwei Stunden Rückstand auf Gesamtrang vier vor. Nach jeweils zwei Reifenschäden erreichten Sainz, Miller, de Villiers und Al-Attiyah im Abstand von 3.32 Minuten die Tagesränge zwei bis fünf. „Den heutigen Tag kann man besonders gut mit dem Wort ‚steinig‘ beschreiben“, sagte Nasser Al-Attiyah (Q, 5. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung). „Viele Geröllfelder, viele langsame Passagen, aber auch ständige Rhythmuswechsel hin zu schnellen Abschnitten. Zweimal mussten wir einen Plattfuß wechseln, dazu haben wir uns im letzten Dünenabschnitt einmal festgefahren. Alles in allem haben wir nicht viel Zeit auf unseren Teamkollegen Carlos Sainz eingebüßt und sind froh, diese extrem harte Prüfung ohne ein einziges mechanisches Problem bewältigt zu haben.“

Der achte „Dakar“-Tag war geprägt von einem etwa 400 Kilometer langen, extrem steinigen Abschnitt. Große Felsbrocken und Trial-artige Passagen machten diesen Teil der 472 Kilometer langen Wertungsprüfung zu einer Herausforderung für Fahrwerk und Reifen. Ständige Rhythmus-Wechsel verlangten von Fahrern und Navigatoren permanente Konzentration. Ein Dünen-Abschnitt mit weichem Sand beendete die Wertungsprüfung zwischen Antofagasta und Copiapó. „Ein perfekter Tag, denn alle vier Race Touareg sind super gelaufen und wir liegen weiterhin mit drei Autos an der Spitze“, sagte dann auch  Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Wir haben heute eine der schwierigsten Etappen überhaupt erlebt. Vor allem Fahrwerk und Reifen wurden extrem beansprucht. Die Etappe hat aber auch gezeigt, welch erstklassige Arbeit unsere Mechaniker am Ruhetag geleistet haben. Unsere Fahrer haben heute perfektes Material gehabt und der Race Touareg hat sich wieder als extrem robust und standfest erwiesen.“

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