Rallye Dakar 2010: Etappe 01 – gelungener Start

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DAKAR ARGENTINA CHILE 2010 - STAGE 1 - COLON (ARG) / CORDOBA (ARG) - 02/01/2010- PHOTO : ERIC VARGIOLU / DPPI

Geschlossene Teamleistung am ersten „Dakar“-Tag: Volkswagen absolvierte die erste Prüfung der Rallye Dakar 2010 mit einem guten Ergebnis. Alle fünf Race Touareg liegen zu Rallyebeginn unter den besten zehn. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) erreichten das Tagesziel im besten Volkswagen Race Touareg mit 2.07 Minuten Abstand an zweiter Stelle hinter ihrem spanischen Landsmann Nani Roma im X-raid-BMW. Der nächste Race Touareg folgt auf Platz vier: Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) liegen 3.29 Minuten hinter der Spitze. Dahinter folgen die Vorjahressieger Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) mit 4.31 Minuten Abstand auf Platz fünf. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) wurden Achte. Der fünfte Race Touareg, gesteuert von Maurício Neves/Clécio Maestrelli (BR/BR), komplettiert die Volkswagen Mannschaftsleistung als Zehnter.

So schätzt Carlos Sainz (E, 2. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung) den Tag ein: „Der Beginn der Etappe verlief durchweg positiv und wir konnten auf Robby Gordon im Hummer aufschließen, der vor uns gestartet war. In seinem Staub war es unmöglich, aus eigener Kraft zu überholen. Wir haben das Sentinel benutzt, aber offenbar hat Robby es nicht bemerkt. Dennoch: Platz zwei ist eine gute Ausgangsposition für den morgigen Tag, der von der Charakteristik ähnlich werden wird.“
Giniel de Villiers (ZA, 5. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung) sieht den Tag ebenfalls positiv: „Es ist eine Ehre, die erste ‚Dakar‘-Etappe als Titelverteidiger eröffnen zu dürfen. Leider war es heute nicht besonders von Vorteil. Wir konnten uns nicht an den Spuren von vorausfahrenden Fahrzeugen orientieren. Zudem konnte man angesichts vieler Steine am Streckenrand mit zu viel Risiko mehr verlieren als gewinnen. Die ersten 200 Kilometer der ‚Dakar‘ waren anspruchsvoll – aber nicht die entscheidenden. Deswegen haben wir noch nicht alles gezeigt.“

Mark Miller (USA, 8. Platz Tages- / 8. Platz Gesamt-Wertung) sagte: „Die Etappe heute war zu 100 Prozent im Rallye-Weltmeisterschafts-Stil. Das ist nicht unbedingt der Fahrstil, den ich bevorzuge. Dennoch bin ich mit dem ersten Tag zufrieden, denn wir haben nicht viel Zeit verloren, obwohl wir vorsichtig zu Werke gegangen sind. Die Rallye Dakar wird niemals am ersten Tag entschieden. Gerade zu Beginn ist es wichtig, kein unnötiges Risiko einzugehen und das Auto in Top-Zustand zu halten.“

Auch Nasser Al-Attiyah (Q, 4. Platz Tages- / 4. Platz Gesamt-Wertung) sieht die erste Etappe als gelungen an: „Das war ein guter ‚Dakar‘-Auftakt für uns. Schnelle Strecken und Abschnitte wie in der Rallye-Weltmeisterschaft haben sich abgewechselt. Heute kam es darauf an, sich für den kommenden Tag in eine gute Position zu bringen. Das haben wir geschafft. Die ersten 200 WP-Kilometer waren aber alles andere als ein leichter Beginn und vor allem mental anstrengender als gedacht.“

Da mehrere Gewässer wegen starker Regenfälle überflutet waren, sah sich der Veranstalter gezwungen, den Start der ersten Wertungsprüfung um 52 Kilometer zu verlegen. Ihre Distanz reduzierte sich dadurch von 251 auf 199 Kilometer. Zu Beginn standen schnelle Abschnitte auf festem Boden auf dem Programm. Das Tagesfinale bildeten kurvenreichere und schmale Passagen auf steinigem Untergrund, auf denen vor allem die Fahrer mit Erfahrung bei klassischen Sprint-Rallyes glänzen konnten.

Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor, zieht ebenfalls positive Bilanz: „Die Rallye hat für Volkswagen sehr gut angefangen. Alles läuft nach Plan. Mit dem Tagesergebnis sind wir mehr als zufrieden. Wir haben gerade einmal vier Prozent der Rallye hinter uns und entsprechend viel liegt noch vor uns. Morgen wird es auch auf der zweiten Etappe darum gehen, durchzufahren. Übermorgen beginnen die schwierigen Abschnitte der Rallye. Erst dann können wir anfangen, ernsthaft über die Strategie nachzudenken.“

Maurício Neves (BR, 10. Platz Tages- / 10. Platz Gesamt-Wertung) bewertet die erste Etappe: „Eine technisch besonders ansprechende Etappe. Die Route war schmal, sehr kurvig und denen bei meiner Heimat-Rallye, der ‚Sertoes‘, sehr ähnlich. Sie zu fahren, hat viel Freude gemacht. Ich denke, dass wir einen guten Rhythmus gefunden haben. Deshalb bin ich mit dem ersten Teil der Rallye Dakar, die für mich neu ist, sehr zufrieden.“

Zahl des Tages
Der Volkswagen Race Touareg verfügt bei der Rallye Dakar 2010 über insgesamt 132 Sensoren, die den Ingenieuren per Datenaufzeichnung Aufschluss über Temperaturen, Drücke und mechanische Bewegungen liefern. Bei der Ankunft im Biwak werden die Daten jedes einzelnen der fünf 300 PS starken „Dakar“-Prototypen ausgelesen und mit spezieller Software ausgewertet, um anhand dieser Werte die Fahrzeug-Abstimmung zu optimieren.

Stand nach Etappe 01, Colón (RA)–Córdoba (RA); 199/684 km WP 01/Gesamt

Pos.; Team; Fahrzeug; Etappe 01; Gesamtzeit
1. Nani Roma/Michel Périn (E/F) BMW X3 CC 2:11.15 Std. (1.) 2:11.15 Std.
2. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) Volkswagen Race Touareg 2 2:13.22 Std. (2.) + 2.07 Min.
3. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 2:14.05 Std. (3.) + 2.50 Min.
4. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) Volkswagen Race Touareg 2 2:14.44 Std. (4.) + 3.29 Min.
5. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) Volkswagen Race Touareg 2 2:15.46 Std. (5.) + 4.31 Min.
6. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 2:16.03 Std. (6.) + 4.48 Min.
7. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B) Nissan Pick-up 2:17.22 Std. (7.) + 6.07 Min.
8. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Race Touareg 2 2:17.28 Std. (8.) + 6.13 Min.
9. Leonid Novitsky/Andreas Schulz (RUS/D) BMW X3 CC 2:18.17 Std. (9.) + 7.02 Min.
10. Maurício Neves/Clécio Maestrelli (BR/BR) Volkswagen Race Touareg 2 2:18.23 Std. (10.) + 7.08 Min.

Und so geht’s weiter …
Sonntag, 03. Januar: 02. Etappe, Córdoba (RA)–La Rioja (RA). Wirtschaftswege und schmale Schotterstraßen – die Etappe zwischen Córdoba und La Rioja führt über die Sierra los Comechingones nach La Rioja. Auf etwa 2.000 Metern über Normalnull wird die Luft für Mensch und Motor merklich dünner. Während der 355 Kilometer auf Zeit ist Konzentration auch bei den Beifahrern gefragt, um an Abzweigen schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.

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