„Nun haben wir Frieden“ – Mosley kapituliert

„Nun haben wir Frieden“ – Mosley kapituliert

Sein diktatorischer Führungsstil war es, der ihm letztlich den Kopf gekostet hat. Die Formel 1 Fahrer-Teamvereinigung Fota hat sich im Streit mit dem Internationalen Automobilverbandes FIA auf den FIA-Präsidenten Max Mosley eingeschossen und letztendlich gesiegt. Mosley nimmt seinen Hut.
Max Mosley war kämpferisch bis zum Schluss. Auch in Krisensituationen blieb er unbeirrt auf Linie, auf seiner Linie. Und dieses Verhalten war es, was die rebellischen Teams der Formel 1 so sehr erregte. Ständige Regeländerungen waren der Auslöser die völlige Kapitulation von Herrscher Mosley das erklärte Ziel. Die acht Rennställe der Teamvereinigung Fota sind der Sieger. Wer der Gewinner ist, bleibt abzuwarten. Mosley soll am Ende auf alle Forderungen der Fota eingegangen sein. „Nun haben wir Frieden“, sagte Mosley auf der Pressekonferenz nach der Sitzung des FIA-Weltrats in Paris. „Es wird nur eine WM geben“.
Die Piratenserie ist somit vom Tisch, die Formel 1 bleibt mit allen Top-Teams erhalten
Mosley wird sich nach Ablauf seiner Amtszeit im Oktober nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Seinem Gegenspieler in der Fota, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, dürfte dieser Sieg sehr gut schmecken. „Der totale Triumph für Montezemolos Linie“, lautete die Überschrift auf der Internetseite der italienischen „Gazzetta dello Sport“.
Dass Mosley die Lage ein wenig anders sieht und er keineswegs einfach den Rückzug verkündet, durfte man schon von dem Briten erwarten. „Ziel ist es, in zwei Jahren das Ausgabenniveau der frühen 90er Jahre zu erreichen“. Sein Ziel? Schon von Anfang an stand das Angebot der Fota-Teams im Raum, eine Kostenreduktion mit einem fixen Ziel in zwei Jahren zu erreichen. Da dies Mosley strickt ablehnte, entbrannte der Streit, der beinahe zur Spaltung der Formel 1 geführt hätte. „Wir haben eine Übereinkunft zur Kostenreduktion gefunden“, wird Mosley zitiert.
Zum Schluss ging es im Streit der Fota mit der FIA nicht mehr um die Sache, sondern um Mosley. Sein diktatorischer Führungsstil war der Dorn in der Wunde. Mit säuerlichem Gesicht erklärte Mosley auf der Pressekonferenz: „Sie haben die Regeln, die sie haben wollten, und wir die neuen Teams“. Verbissen bis zum Schluß fügte er hinzu: „Die Teams werden mich im Oktober los, und sie werden dann noch da sein. Ob die Person, die mir nachfolgen wird, ihnen besser gefällt, werden wir dann sehen“.
Entspannter sieht das Mercedes-Sportchef Norbert Haug: „Das ist ein großartiger Erfolg für die Formel 1, die Zuschauer, die Medien, die Teams und alle Aktiven. Ohne die Konfrontationen der letzten Monate wird unser Sport noch viel besser werden“. Der Schwabe weiter: „Jetzt passiert, was sich alle Zuschauer so sehr wünschen wie wir – nur der Wettbewerb auf der Strecke steht im Mittelpunkt.“

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