Nach den Statuten muß das Pariser Gericht mit voller Härte urteilen.

Nach den Statuten muß das Pariser Gericht mit voller Härte urteilen.

Auf dieses Urteil sind alle gespannt. Der Unfallskandal von Singapur 2008 beschäftigt die Formel 1 und die Presse wie kauf ein anderes Thema. Und der Ausgang der Verhandlung ist nach wie vor offen. Sicher ist nur, dass sich Renault nicht gegen die schweren Anschuldigungen verteidigen wird.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie der Automobilweltverband FIA entscheiden wird. Entweder eine milde Strafe oder ein drakonisches Urteil. Bei einem milden Urteil dürfte die FIA versuchen zu verhindern, dass der französische Autobauer die Formel 1 verlässt. Daß der Wegfall eines weiteren großen Automobilherstellers die Attraktivität der Formel 1 nachhaltig schwächen würde, ist auch dem Weltrat bekannt. Möglich ist aber auch, dass der Dachverband mit der vollen Härte durchgreift. Er würde damit die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Königsklasse entkräften.
Nach den Statuten muß das Pariser Gericht mit voller Härte urteilen. Dies meint auch der dreimalige Weltmeister Niki Lauda und forderte gnadenlose Sanktionen: „Unglaublich, welch ein Schaden der Formel 1 da zugefügt wurde“.
Vor zwei Jahren wurde McLaren-Mercedes in der sogenannten „Spionage-Affäre“ um gestohlenes Ferrari-Datenmaterial zu einer Rekord-Geldstrafe von 100 Millionen Dollar verurteilt. Zudem wurde das Team nachträglich aus der Konstrukteurswertung für 2007 gestrichen, was einen herben finanziellen Verlust bedeutet. Für FIA-Präsident Max Mosley, der die Verhandlung in Paris leiten wird, ist die Gewichtung des neuen Skandales klar: „Wenn im Fall von Renault Leben in Gefahr waren, ist das schlimmer“.
Zu entscheiden haben die Pariser Richter, ob der meist erfolglose Piquet Junior absichtlich auf dem Stadtkurs von Singapur auf Druck von Teamchef Briatore und Chefingenieur Pat Symonds einen Unfall verursachte. Durch das vorherige Tanken von Fernando Alonso und die dem Unfall folgenden Safety-Car-Phase sicherte sich Alonso einen Vorteil und konnten so das erste Nachtrennen in der Formel-l-Geschichte gewinnen.
Wohl erst aufgrund seiner Entlassung bei Renault im Juli brach Piquet jr. sein Schweigen und stellte sich dem Automobilweltverbandes als Kronzeuge zur Verfügung. Aufgrund einer Abmachung mit der FIA wird Piquet Junior auf jeden Fall von einem Urteil verschont werden.

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