Die Formel1 ist die günstigste Werbekampagne, die man weltweit bekommen kann

Die Formel1 ist die günstigste Werbekampagne, die man weltweit bekommen kann

Zwischen 250 und 350 Millionen Euro lassen sich die Autohersteller Jahr für Jahr den Formel1-Circus kosten. Geschätzt wohlgemerkt, denn die genauen Zahlen sind ein Firmengeheimnis. Sehr viel Geld für die PR-Maschine. Ob die Investition sinnvoll ist, beantwortet Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug noch im vergangenen Jahr: „Allein die Sendezeit bei RTL entspricht wertmäßig der gesamten Fernsehwerbung von Mercedes. Die Formel1 ist die günstigste Werbekampagne, die man weltweit bekommen kann.“ Ob er dies in dieser Saison noch genauso sieht, ist leider nicht bekannt. Bekannt ist, dass McLaren-Mercedes in der laufenden Saison eher hinterherfährt. Und auf eine solche Werbung kann ein Automobilhersteller verzichten. Laut einer regelmäßigen Erhebung des Fachmagazins Auto Motor Sport halten 65 Prozent der Befragten Mercedes für besonders erfolgreich im Motorsport. Andererseits ging der Anteil der positiv Gestimmten in diesem Jahr erstmals zurück – obwohl die Marke 2008 mit Lewis Hamilton den Weltmeister stellte. „Win on sunday, sell on monday“, so der über Jahrzehnte geprägte Leitspruch. Bedingt nicht nur durch das schlechte Abschneiden von Mercedes in dieser Saison sucht der Konzern den Sinn des teuren Engagements. Nach wie vor wird beteuert, dass die Serie von der Hochleistungsschmiede Formel1 direkt profitiere. BMW Motorsport beispielsweise sieht das so: „Der Eigenbau des Motors ist die Basis für den wechselseitigen Technologietransfer zwischen Formel1 und Serie“. Der damalige VW -Chef Ferdinand Piech sah das schon vor Jahren anders: „Zu teuer und zu weit weg von der Serie“, urteilte er. Und in der Tat muss man die Synergien zwischen der Formel1 und der automobile Großserie mit der Lupe suchen. Um dem entgegenzuwirken sollte 2009 das erstmal eingesetzte Hybridsystem KERS die Formel1zum Vorreiter umweltfreundlicher Technik machen. Der Transfer zur Serie – so die Hoffnung – sollte nur ein kleiner Schritt sein. BMW-Sportchef Mario Theissen sah das ebenso euphorisch, indem er sagte, dass „sich die Formel1ganz neu positionieren“ kann.
Inzwischen dürfte die Euphorie verflogen sein. KERS wird nur von den wenigsten Rennställen eingesetzt und ob das Hybridsystem in der kommenden Saison noch immer Anwendung findet, bleibt abzuwarten. Die Frage nach dem Engagement in der Formel1 wird aktuell sicherlich in allen Unternehmen heiß diskutiert.

Dieser Beitrag wurde unter Formel1 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.