Flavio Briatore: Ich bin empört über das Urteil

Flavio Briatore: Ich bin empört über das Urteil

Nach dem Aufatmen beim französischen Autobauer Renault nach dem für sie milden Urteil im „Crash-Skandal“ von Singapur 2008 sorgt das Urteil bei Ex-Teamchef Flavio Briatore selbstverständlich für wenig Zustimmung. „Ich bin empört über das Urteil“, sagte der Italiener der Gazzetta dello Sport und er wolle seine lebenslange Verbannung aus der Formel 1 nicht einfach hinnehmen. Briatore, der als Drahtzieher des „Unfall-Skandales“ gilt, hat die Hochststrafe seitens des Pariser Automobilweltverbandes erhalten und will diesen nun verklagen. Wie es heißt, will der Ex-Teamchef seine Unschuld beweisen. Wie Briatore dies erreichen will, verriet er allerdings nicht. Gemunkelt wird, dass Briatore das Opfer eines persönlichen Rachefeldzugs von FIA-Präsident Max Mosley sei.
„Es gibt keine klaren Beweise gegen ihn, und er war nicht in der Lage, sich selbst zu verteidigen“, wird Carlos Garcia, Präsident des spanischen Automobilclubs, zitiert. Er riet Briatore nun vor Gericht gegen die lebenslange Sperre vorzugehen: „Man hat ihm die Möglichkeit genommen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.“ Normalbürgern würde sein geschätztes Privatvermögen von über 500 Millionen Euro durchaus bis an das Lebensende genügen.
Die spanische Unterstützung wird durch die Tatsache ins Licht gerückt, dass Briatore auch Manager der spanischen Ikone und zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso war. Durch die Entscheidung des Pariser Gerichtes muss sich der Spanier nun einen neuen Manager suchen. Ebenfalls auf der Suche nach einen neuen Manager sind nun Mark Webber und Nelson
Piquet junior. Letzterer brachte durch seine Aussage als Kronzeuge den ganzen Skandal erst ans das Licht.
Briatore sorgte schon in der Vergangenheit für stetige Schlagzeilen. So wurde Alonso beim Großen Preis von Ungarn wieder auf die Strecke geschickt, obwohl Probleme mit der Radabdeckung seines Rennwagens bekannt waren. Damals war das Team mit einer Rüge und einer Geldstrafe (50 000 Dollar) davongekommen.
Wie hart das Urteil für den Playboy Briatores ist, zeigt sich erst heute. So könnte der Italiener auch in seiner Funktion als Mitbesitzer des englischen Fußball-Zweitligisten Queens Park Rangers vor dem Aus stehen, wie die Dachorganisation der Liga, die Football League, mitteilte. Nach den Statuten könne niemand Besitzer eines Klubs sein, der von einem Sportverband ausgeschlossen wurde. Und dies wurde Briatores von der FIA.

Dieser Beitrag wurde unter Formel1 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.