Norisring: Ola Nilsson aus Schweden Sieger im Scirocco R-Cup

Scirocco R-Cup Ola Nilsson

Motorsound statt Hochzeitsglocken: Im deutschen Monaco am Norisring lieferten sich die 25 Piloten im Volkswagen Scirocco R-Cup ein packendes Rennen. Ola Nilsson aus Schweden überquerte als Erster nach 22 Runden die Ziellinie und holte sich seinen ersten Sieg vor Stefano Proetto und Mateusz Lisowski. „Ich bin überglücklich, es war ein phantastisches Wochenende für mich.“, sagte Ola Nilsson (Qualifying: 1 – Rennen 1) nach dem Rennen. „Den Re-Start nach der Safety-Car-Phase habe ich optimal erwischt. Danach konnte ich meinen Vorsprung ausbauen und mich zum Glück aus den Zweikämpfen raushalten. Ich habe mich auf dem Kurs das ganze Wochenende wohl gefühlt und mein Auto war phantastisch zu fahren.“
Stefano Proetto (Qualifying: 2 – Rennen 2) bewertet das Rennen so: „Das war ein knappes Finish. Beim Duell mit Mateusz Lisowski war ich kurz davor in die Mauer zu krachen, aber zum Glück hat mir Mateusz genug Platz gelassen. Der Norisring liegt mir einfach, letztes Jahr der Sieg, dieses Jahr Zweiter – so kann es weiter gehen. Für mich ist der Erfolg um so schöner, weil es für mich als Münchner im Rennkalender quasi meine Heimstrecke ist.“
Mateusz Lisowski (Qualifying: 3 – Rennen 3), der als Dritter die Ziellinie überquerte: „Ich hatte gehofft, dass ich Stefano nach dem Überholmanöver kurz vor Schluss bis zum Ziel hinter mir halte. Ich dachte, ihn auf der Geraden blocken zu können, aber er war einfach zu schnell und hat mit einem klasse Überholmanöver gekontert. Mit dem dritten Platz kann ich gut leben, denn die Führung in der Gesamtwertung habe ich ja behalten.“

In der Legenden-Wertung der Le-Mans-Stars siegte John Nielsen im bis zu 275 PS starken Bioerdgas-Renner vor Frank Biela und Jan Lammers. John Nielsen (Qualifying: 10 – Rennen 7) dazu: „Es war eine tolle Erfahrung, es hat mir großen Spaß gemacht. Der Scirocco R-Cup ist ein hervorragendes Konzept, die Autos fahren sich sehr gut und da alle gleich sind, kommt es wirklich auf den Fahrer an. Ich hatte mir den fünften Platz vorgenommen, mit dem siebten bin ich aber auch zufrieden. Natürlich ist es ein besonderes Vergnügen gegen die anderen Legenden zu fahren, aber es geht immer auch ums Gewinnen: Wir waren früher Konkurrenten, wir sind es heute und das wird auch immer so bleiben.“

Bereits kurz nach dem Start gab es eine Safety-Car-Phase, die US-Pilot James Mobley nach einer Kollision verursacht hatte. Den Re-Start meisterte Polesetter Ola Nilsson am besten. Der Schwede setzte sich vom restlichen Feld ab und hielt seine Führung bis zum Ende. Dahinter lieferten sich der Münchner Stefano Proetto und der Gesamtführende Mateusz Lisowski aus Polen ein spektakuläres Duell. In der vorletzten Runde konterte Vorjahressieger Proetto ein Überholmanöver von Lisowski und rettete seinen zweiten Platz mit fünf Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel. In der Gesamtwertung führt Lisowski (188 Punkte) jetzt vor Proetto (160), dahinter liegen Nilsson und Daniel Lloyd punktgleich mit 153 Punkte auf dem dritten Rang.

Le-Mans-Asse: John Nielsen schnellste Legende vor Lammers und Biela
Bei den Legenden lieferte der Le-Mans-Sieger von 1990 John Nielsen eine starke Vorstellung ab. Der Däne kämpfte sich vom zehnten Startplatz bis auf den siebten Rang vor. Dahinter lieferten sich der fünffache Le-Mans-Sieger Frank Biela und Jan Lammers (1988 Sieger in Le Mans) ein spannendes Duell. Der Niederländer Lammers startete vom 16. Rang zu einer furiosen Aufholjagd und beendete das Rennen nur knapp hinter Biela auf Platz zehn. Die Legendenwertung komplettierte Marc Duez als 22. – der Belgier wurde nach einem Unfall ans Ende des Feldes zurückgeworfen. Frank Biela (Qualifying: 11 – Rennen 9) sagte nach dem Rennen: „Zum Glück habe ich mich vom Freien Training bis zum Rennen heute deutlich steigern können, sonst wäre ich wohl ziemlich weit hinten gelandet. Ich habe im Rückspiegel gesehen, dass Jan immer näher kommt, aber vorbei gekommen wäre er natürlich nie. Für mich war es das dritte Rennen mit der Volkswagen-Truppe und ich hatte jedes Mal ein tolles Wochenende.“

Der fünfte Lauf der Saison auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs in Nürnberg begeisterte die Zuschauer – darunter Popstar Laith Al-Deen – mit zahlreichen Überholmanövern. Auf der langen Geraden gab es dank des innovativen Push-to-pass-Systems, bei dem die Piloten per Knopfdruck 50 Mehr-PS aktivieren können, immer wieder tolle Zweikämpfe zu sehen.

Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor, gratuliert den Siegern: „Glückwunsch an den Sieger Ola Nilsson, der ein fehlerfreies Rennen gezeigt hat. Der Scirocco R-Cup hat heute wieder erstklassigen Sport geboten, mit zahlreichen engen Zwei- und Dreikämpfen. Es ging sehr fair und diszipliniert zu. Dafür gebührt unserem Chef-Instruktor Benedikt große Darrelmann ein Lob, denn er hat die vielen Neulinge sehr gut auf die Besonderheiten am Norisring eingestellt. Die Strecke fordert auch dem Auto viel ab: Motor, Getriebe, Bremsen und Kühlsystem werden hier besonders stark belastet. Aber die 25 Cup-Scirocco R sind tadellos gelaufen – ein schöner Beweis, dass die Volkswagen Technologie aus der Serie auch im harten Renneinsatz bestens funktioniert. Insgesamt hat sich der Scirocco R-Cup vor dieser tollen Nürnberger Kulisse sehr gut präsentiert.“
Selbstkritisch zeigte sich Jan Lammers (Qualifying: 16 – Rennen 10): „Leider habe ich mir durch meinen Unfall im Qualifying eine bessere Startposition verbaut. Im Rennen habe ich dann einige Plätze gut gemacht, mein Rennspeed ist offensichtlich immer noch ganz gut – was mich freut. Fast hätte ich Frank noch eingeholt, aber dann war das Rennen leider schon zu Ende. Der Scirocco-Cup mit dem Push-to-pass-Button ist ein klasse Konzept, ich habe selten so viele Überholmanöver in einem Markenpokal erlebt. Und natürlich ist es schön, sich mit den Kollegen von früher auf der Strecke zu messen. Einmal Rennfahrer, immer Rennfahrer – der Ehrgeiz ist immer noch da.“

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