Silk-Way-Rallye 2010: Fahrer bis an ihre Grenzen gefordert

Silk Way Rallye 2010

Silk Way Rallye 2010

In Russland wurden am Race Touareg 3 die neuen Komponenten auf Herz und Nieren erprobt. Die acht Tagesetappen der Silk-Way-Rallye durch das Wolgadelta, die Kalmückische Wüste und den großen Kaukasus waren ein Test unter Wettbewerbsbedingungen: Auf schnellen Schotterabschnitten mit langen Vollgaspassagen und Abschnitten mit kleinen Dünen wurden sowohl die Technik als auch die Fahrer bis an ihre Grenzen gefordert. Wichtig war auch, das Zusammenspiel mit den Copiloten für den Marathon-Klassiker im Januar zu trainieren. Dabei mussten auch die Begleitcrews bis an ihre Grenzen gehen: Einige Tagesetappen waren bis zu 700 Kilometer lang.

Mit ihrem vierten Sieg im vierten gemeinsamen Rennen schrieben die „Dakar“-Sieger von 2010, Carlos Sainz und Lucas Cruz, die Erfolgsgeschichte des Race Touareg weiter fort. Der Marathon-Rallye-Prototyp hat seit 2004 bei 29 Rallye-Einsätzen insgesamt 14 Gesamtsiege und 42 Podestplätze gewonnen. 121 von 225 möglichen Etappensiegen und 120 Führungstage runden die Erfolgsbilanz des „Dakar“-Programms von Volkswagen ab. Bei der Silk-Way-Rallye 2010 feierte Volkswagen acht von acht möglichen Etappensiegen und lag an allen acht Tagen in Führung.

Wie schwierig die „Dakar“-Generalprobe war, zeigte der Zwischenfall von Giniel de Villiers und Beifahrer Dirk von Zitzewitz. Das südafrikanisch-deutsche Duo eröffnete am fünften Rallye-Tag die Route, als es an einer unübersichtlichen Stelle eine Querrille traf und sich überschlug. Dank der hohen Sicherheitsvorkehrungen am Race Touareg blieben Fahrer und Copilot unverletzt, mussten die Rallye jedoch mit beschädigtem Kühlsystem aufgeben.

„Die Entscheidung, die Silk-Way-Rallye als Rallye-Dakar-Generalprobe zu bestreiten, hat sich in jeder Minute ausgezahlt“, sagte  Kris Nissen, Volkswagen Motorsport-Direktor. „Für den neuen Race Touareg 3 war es der abschließende Härtetest für unseren Einsatz im Januar 2011 und er hat sich bestens bewährt. Für die gesamte Mannschaft war es wichtig, die Abläufe und Prozesse wieder in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Und zu guter Letzt war es für Fahrer und Beifahrer eine große Herausforderung und die perfekte Gelegenheit, sich einzuspielen. Alles in allem können wir mehr als zufrieden sein.“

„Ich habe viele positive Dinge bei dieser Rallye erlebt, aber auch viel gelernt. In den Dünen habe ich einen großen Fehler gemacht und viel Zeit im Kampf um den Sieg liegengelassen – das wird mir in dieser Form nicht mehr passieren“, sagte  Nasser Al-Attiyah (Q, 2. Platz Gesamt-Wertung).  „In vielerlei Hinsicht war die Silk-Way-Rallye ein guter Test für die ‚Dakar‘, auch was die Zusammenarbeit mit meinem Copiloten Timo Gottschalk angeht.“
Timo Gottschalk (D), Beifahrer ist beeindruckt von der Schwierigkeit:  „Diese Rallye war extrem anspruchsvoll. Für das Material, aber auch für uns Fahrer und Beifahrer. Jeden Tag ging es früh raus, die Roadbooks waren mit vielen Informationen gespickt und haben so viel Arbeit bedeutet. Das hat uns auch an die körperlichen Leistungsgrenzen gebracht, was die Konzentration angeht. Ich denke, alle sind ausgezehrt – das zeigt uns auch, was wir an Kondition für die Rallye Dakar brauchen werden.“

Mark Miller (USA), 3. Platz Gesamt-Wertung, zieht Vergleiche zur Dakar: „Bei unserer persönlichen ‚Dakar‘-Generalprobe hatten wir mit kleineren Problemen zu kämpfen. Es gab zwei, drei ‚Dakar‘-ähnliche Etappen. Die Zusammenarbeit zwischen Fahrer und Beifahrer ist komplex. Nach der langen ‚Dakar‘-Pause haben Ralph Pitchford und ich schwer in den Rhythmus gefunden und erst am Ende perfekt harmoniert. Wir werden nach der Rallye gemeinsam daran weiterarbeiten, um bei der ‚Dakar‘ von der ersten Minute die beste Leistung abrufen zu können.“
„Das Gelände bei der Silk-Way-Rallye war absolut faszinierend und herausfordernd“, sagte  Ralph Pitchford (ZA, Beifahrer). „Ein gewaltiger Schritt im Vergleich zum vergangenen Jahr. Das Terrain hat stark variiert und die ganze Bandbreite von fahrerischem und navigatorischem Können abverlangt. Auch die Unterstützung der Einheimischen hat gestimmt. Alles in allem war es eine tolle Veranstaltung und eine gute Entscheidung, hierher zu kommen.“

Vier Starts, vier Siege haben Carlos Sainz und Lucas Cruz bislang auf dem Konto. Das rein spanische Duo fährt seit der Rallye dos Sertões 2009 (Brasilien) gemeinsam im Race Touareg, gewann diese Rallye, die Silk-Way-Rallye 2009 (Russland, Kasachstan, Turkmenistan) und 2010 (Russland) sowie die Rallye Dakar 2010 in Argentinien und Chile.

Vorläufiges Endergebnis
Stand nach Etappe 08, Maikop (RUS)–Sotschi (RUS); 16/375 km WP 08/Gesamt
Pos. Team Fahrzeug, Etappe 08, Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Volkswagen Race Touareg 3, 19.23 Min. (4.), 19:42.02 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D), Volkswagen Race Touareg 2, 16.34 Min. (1.), + 8.27 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), Volkswagen Race Touareg 2, 17.44 Min. (2.), + 40.22 Min.
4. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (D/D), SMG Buggy, 22.33 Min. (8.), + 6:50.09 Std.
5. Binyamin Dzhepaev/Alexey Kuzmich (RUS/RUS), UAZ Pickup, 23.27 Min. (11.), + 7:12.26 Std.
6. Frédéric Chavigny/Jean Brucy (F/F), Nissan Pathfinder, 21.26 Min. (7.), + 7:12.48 Std.
7. Alexander Mironenko/Sergey Lebedev (RUS/RUS), Nissan Frontier, 3:00.00 Std. (28.), + 7:28.46 Std.
8. Benediktas Vanagas/Saulius Jurgelenas (LT/LT), OSC Oscar, 19.55 Min. (5.), + 9:01.13 Std.
9. Alexey Berkut/Konstantin Mescheryakov (RUS/RUS), Mitsubishi Pajero, 17.53 Min. (3.), + 9:14.53 Std.
10. Raz Heymann/Hillel Segal (IL/IL), Mitsubishi Pajero, 24.46 Min. (15.), + 9:31.12 Std.

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