Rallye Dakar 2011: Lange Testphasen und Entwicklungszyklen

compete during the fourth stage of the 2011 Argentina-Chile Dakar Rally between Jujuy, Argentina, and Calama, Chile, Wednesday, Jan. 5, 2011. (AP Photo/Natacha Pisarenko)

compete during the fourth stage of the 2011 Argentina-Chile Dakar Rally between Jujuy, Argentina, and Calama, Chile, Wednesday, Jan. 5, 2011. (AP Photo/Natacha Pisarenko)

Um auf die extremen Anforderungen der „Dakar“ bestens vorbereitet zu sein, werden bei Volkswagen alle Fahrzeugkomponenten des Race Touareg vor ihrem Einsatz auf Herz und Nieren geprüft. Dabei bekommen nur jene Teile „Starterlaubnis“, die zuvor ganze „Dakar“-Distanzen – oder mehr – im Testbetrieb problemlos absolviert haben. Ohne Langzeit-Überprüfung ist ein Einsatz während der wichtigsten Rallye des Jahres auch für kleinste Detaillösungen undenkbar.
Volkswagen bereitete sich nach dem Erfolg 2009 und 2010 akribisch auf das Unternehmen Titelverteidigung im Januar 2011 vor: Als Wettbewerbstests absolvierte der Race Touareg 3 im September 2010 bei der Silk-Way-Rallye durch Russland etwa 4.500 Wettbewerbskilometer – und das siegreich. Bei der gleichen Veranstaltung kamen drei Vorgängermodelle zum Einsatz, in denen Komponenten des „RT3“ ebenfalls im Wettbewerb erprobt wurden. Bei einem Test in Marokko wurde zusätzlich die zweifache „Dakar“-Distanz bei Longruns bei extremer Hitze abgespult – und das ohne einen technischen Defekt.
Dank der im Marathon-Rallyesport üblichen langen Entwicklungszyklen steckt im aktuellen „RT3“ die Erfahrung von sechs Jahren Rallye-Einsatz. Während beispielsweise in der Formel 1 bis zu drei neue Chassis pro Saison entwickelt werden, deren Komponenten auf 300 und mehr Wettbewerbskilometer ausgelegt sind, greifen bei „Dakar“-Komponenten deutlich längere Entwicklungs- und Einsatzzeiten.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Der Race Touareg besteht – das TDI-Aggregat ausgenommen – aus etwa 4.500 Einzelkomponenten. Jede einzelne von ihnen wird vor ihrem Einbau oder vor dem Verladen als Austausch- und Ersatzteil genauestens überprüft. Volkswagen hat dafür ein System bedingungsloser Qualitätskontrolle entwickelt. Zuliefer- und selbst produzierte Teile werden zerstörungsfrei in speziellen Verfahren auf Fertigungsfehler untersucht, zudem werden Stichproben aus jeder Serie härtesten Belastungen unterzogen.
Jedes einzelne Bauteil wird elektronisch katalogisiert und seine Laufzeit erfasst. Barcode-Scanner sorgen bei der „Dakar“ vor Ort für einen ständigen Überblick über das mobile „Warenlager“ auf den Service-Trucks, die die Ersatzteile an Bord mit sich führen, und geben Auskunft über anstehende Wechselintervalle. Alles für ein Ziel: dem Unerwarteten der „Dakar“ bestens gerüstet entgegenzutreten.

Die Fahrwerkskomponenten
Sprungkuppen und schnelle Schotterabschnitte einerseits, weicher, tiefer Wüstensand andererseits – der Charakter allein eines Rallye-Dakar-Tages ändert sich auf den Wertungsprüfungen mehrmals fundamental. Das stellt in Sachen Vielseitigkeit gerade an die Fahrwerkskomponenten enorme Anforderungen. Im “RT3″ ist das Fahrwerk dank jahrelanger Entwicklung im Detail “State of the Art”. Die Reibung im Fahrwerk wurde seit dem Einstieg von Volkswagen in den Marathon-Rallyesport und dem Beginn des Race-Touareg-Programms permanent verringert. Durch eine spezielle Lagerung generiert das Fahrwerk des “RT3″ ein Maximum an Traktion. Ein Plus an Fahrverhalten verdankt der Race Touareg 3 auch dem Einsatz von Hochleistungsdämpfern – je zwei pro Rad –, die in Zusammenarbeit mit Technologie-Partner ZF Sachs Race Engineering entwickelt wurden.

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