Wie realistisch ist eine neue Rennserie?

Wie realistisch ist eine neue Rennserie?

Eine neue Rennserie ist nicht von heute auf morgen aus dem Boden zu stampfen. Die von den acht Formel-I-Rennställen angekündigte „Piratenserie“ würde eine gewaltige Aufgabe bedeuten. Nicht ohne Grund starten kleinere Rennserien oder Markenpokale meistens zusammen mit großen Rennen an einem Wochenende. Doch keine Aufgabe, die nicht zu meistern ist. Vor allem, wenn das nötige Geld reichlich vorhanden ist. Pläne für eine eigene Serie gab es angeblich bereits 2005. Dieses Konzept könnte nun aus der Schublade gezogen werden. Bleiben wir bei der Finanzierung. Schätzungen von Experten zufolge dürfte der Aufbau einer solchen Serie in der gewohnten Formel-1-Qualität mindestens 200 Millionen Dollar (rund 143 Millionen Euro) kosten. Eine stolze Summe, die allerdings in der Welt der Formel 1 durchaus zu schultern wäre. Auch im Zeitalter der Finanzkrise. Denn die Vermarktung der Serie ist ein lukratives Geschäft. Auch für die Piratenserie gilt das Verbot der Tabakwerbung. Große Sponsoren fallen hier schon mal aus. Auch die Banken, aktuell noch starken Geld-Motor in der Formel 1, fallen nahezu komplett weg, so wie sie such in den nächsten Jahren in der Formel 1 wegfallen werden. Doch ein breites Massenpublikum mit namhaften Rennställen dürfte es nicht schwerfallen, neue Märkte zu erschließen und einige Werbetreibende gar aus der alteingesessenen Formel-1-Rennserie abzuwerben. Allein die Einnahmen aus den weltweiten TV-Rechte könnte Schätzungen zufolge die Anlauffinanzierung der Serie decken. Aktuell hat RTL in Deutschland noch die Rechte an der Formel 1, die jedoch mit dem Start der Piratenserie massiv an Wert verlieren dürfte. Längerfristige Verträge an der Piratenserie hinzuzukaufen dürfte bei den Fernsehsendern aktuell juristisch geprüft werden. Ebenfalls wie die Ausstiegsklauseln aus den Formel-1-Verträgen, wenn die Quoten-Rennställe wie Ferrari und McLaren-Mercedes nicht mehr in der Formel 1 fahren sollten. Und wo sollen sie fahren? In wieweit die bisherigen Verträge mit den Formel-1-Rennstrecken es ermöglichen, auch die Piratenserie auszutragen, wird aktuell ebenfalls geprüft. Doch alleine in Deutschland haben wir drei Formel-1-taugliche Rennstrecken. So könnten Strecken wie Montreal, Indianapolis, Magny-Cours oder Imola auf den Bildschirm zurückkehren.
Die britische Times berichtete, dass die Fota eine Meisterschaft mit 17 Rennen plane. Ebenfalls versprach die Fota den Rennstreckenbetreibern, die Lizenzkosten gegenüber der Formel 1 erheblich zu senken. Somit könnte sogar Hockenheim bald ein Austragungsort für die Piratenserie sein.

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