Singapur: Die Welt wieder in Ordnung ist für Sebastian Vettel

Singapur: Die Welt wieder in Ordnung ist für Sebastian Vettel

Renault-Pilot Romain Grosjean sorgte für den Lacher und Aufreger des Tages. Der Franzose, der pikanterweise wie damals Piquet vom inzwischen lebenslang gesperrten Ex-Teamchef Flavio Briatore gemanaged wurde, drehte sich im ersten freien Training von Singapur ebenfalls in Kurve 17 und krachte in die Mauer. Die Szenen gleichen denen des inszenierten Skandal-Unfall seines Vorgängers Nelson Piquet junior aus dem Vorjahr und sorgten im Pressezentrum für Gelächter und Applaus. Es dürfte die meistfotografierteste Szene in diesen Tagen gewesen sein. Renaults neuer Teamchef Bob Bell zeigte Sorgenfalten am Kommandostand, da sich Grosjean über Funk mit den gleichen Worten entschuldigte wie beim fingierten Skandalunfall Piquet: „Tut mir leid, Jungs.“ Auf der Suche nach einem neuen Teamchef fällt inzwischen immer öfters der Name David Richards. Man munkelt, dass der Brite den Rennstall auch komplett übernehmen könnte.
Die Welt wieder in Ordnung ist für Sebastian Vettel, der im freien Training Fernando Alonso im Renault auf den zweiten Platz verwies. Doch wichtiger für ihn dürfte sein, dass zwischen ihm und dem WM-Titelrivalen Jenson Button fast sieben Zehntelsekunden liegen.
Überraschend kam der Brite in seinem im Brawn-Mercedes nur auf den fünften Platz. Noch überraschender war der Mönchengladbacher Nick Heidfeld im BMW-Sauber, der auf Platz vier fahren konnte. Zweiter in der WM-Rangliste ist derzeit Rubens Barrichello aus Brasilien im zweiten Brawn. Er erreichte nur Position elf.
„Es hat viel Spaß gemacht, wieder mehr fahren zu dürfen. Wir haben mit dem Auto noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Vettel. Er spielte damit auf den Umstand an, dass er bei diesem Grand Prix nicht wieder an Trainingsrunden sparen musste, um seine Motoren zu schonen.
Doch trotz aller Versuche, die Geschehnisse ab vom „Unfall-Skandal“ zum diesjährigen Rennen zu lenken, steht der Renault-Betrug an erster Stelle. „Das war negativ für den Sport, aber jetzt werden wir ein großartiges Wochenende und ein fantastisches Rennen haben, und dann ist das eine Sache der Vergangenheit“, sagte Williams-Pilot Nico Rosberg.
„Ich hoffe, wir können uns jetzt alle auf den Sport konzentrieren“, sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen auf den Straßen von Singapur und plädierte für einen Schlussstrich unter die Betrugsaffäre beim letzten Großen Preis von Singapur. Denn in der Nacht von Singapur steht für die Formel 1 viel auf dem Spiel. Es geht um die Glaubwürdigkeit des Sports, um die Glaubwürdigkeit der Formel 1.

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