Silberpfeilen droht das Aus in der Formel1

Silberpfeilen droht das Aus in der Formel1

McLaren-Mercedes droht wegen der sogenannten „Lügen-Affäre“ das Aus in der Formel 1. Ein hartes Urteil fürchten Experten bei der außerordentlichen Sitzung des Automobil-Weltverbandes FIA am 29. April in Paris. „Ich befürchte, dass McLaren-Mercedes aus der WM ausgeschlossen wird. Das könnte eine Katastrophe für Mercedes und die Formel1 sein“, sagte der ehemalige Formel-l-Fahrer Christian Danner.
Das große Problem sei, dass McLaren-Mercedes durch die Spionage-Affäre von 2007 vorbelastet seien. Damals hatte die FIA die Rekordstrafe von 100 Millionen Dollar dem Team auferlegt. Danner weiter: „Bei der Spionage-Affäre konnte man sich noch über die Fakten streiten, aber jetzt ist die Angelegenheit glasklar.“
Danner erklärte, dass erschwerend hinzu käme, dass der Rennstall auf dem Weg vom Regelverstoß von Weltmeister Lewis Hamilton auf der Strecke in Melbourne bis zur zweiten Anhörung in Malaysia mehrere Gelegenheiten ausgelassen hätte, dessen Lüge gegenüber den Rennkommissaren richtigzustellen. „Sich wegen eines WM-Punktes so in Spionage-Affäre die Nesseln zu setzen, grenzt an Selbstzerstörung. Hier geht es um die ethischen und moralischen Grundsätze, auf denen der Sport basiert“, so Danner.
Die FIA wirft McLaren-Mercedes einen Verstoß gegen Artikel 151c des Internationalen Sporting Codes vor, der das „Handeln gegen den Geist des Sports“ unter Strafe stellt. Der ehemalige McLaren-Sportdirektor Ryan, der am Sonntag zuerst suspendiert und dann am Dienstag unmittelbar nach der FIA-Anklage entlassen wurde, hatte Hamilton zu einer Falschaussage angestiftet.
Hamilton hatte an den Abschied von McLaren-Mercedes gedacht. Sein Vater und Manager Anthony soll sich in Malaysia schon nach einem neuen Arbeitgeber für seinen Sohn umgesehen haben. Umgestimmt habe Hamilton Mercedes-Sportchef Norbert Haug. „Wenn so etwas passiert, gehen einem alle möglichen Gedanken durch den Kopf“, sagte Haug. Auf Grund des schwebenden Verfahrens wollte Haug keine weiteren Aussagen treffen. Angesprochen auf die generelle Zukunft von Mercedes in der Formel1 hatte Haug zuletzt allerdings ein generelles Ja vermieden: „Wenn Sie mich fragen, ob wir in den kommenden zehn Jahren dabei bleiben werden, dann kann kein ehrlicher Mensch eine Antwort darauf geben, wie sich die Welt und die Automobilindustrie in dieser Zeit entwickeln werden.“

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