Pariser Urteil: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat eindeutig Position bezogen

Pariser Urteil: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat eindeutig Position bezogen

Für die einen ist das Urteil des Pariser Automobilgerichtes zu milde, für die anderen ist es zu streng. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat dazu eindeutig Position bezogen und sich auf die Seite derer geschlagen, denen das Urteil als zu hart vorkommt.
Nun hat der Formel-1-Promoter einen heftigen Rüffel von seinen Chefs erhalten. Vorstandsmitglied Sir Martin Sorrell von der Investmentgesellschaft CVC übte in der britischen Tageszeitung Daily Mail erneut scharfe Kritik an Bernie Ecclestone. Die Investmentgesellschaft CVC hält die die kommerziellen Rechte an der Formel 1 und lässt Ecclestone die Geschäfte regeln.
Doch so zufrieden scheint die Investmentgesellschaft mit ihrem Promoter nicht zu sein. Schon mehrmals übten sie öffentlich Kritik. Letztmals an den umstrittenen Hiltler-Aussagen des 78~Jährigen vor wenigen Monaten: „Erst hatten wir Hitler, der gar nicht so schlecht war, jetzt haben wir, dass Betrug akzeptabel ist. Wo soll das enden? Seine letzten Aussagen sind ein weiteres Beispiel dafür, dass Bernie, so leid es mir tut, total den Bezug zur Realität verloren hat“. Diese Aussage stammt vom Vorstandsmitglied Sir Martin Sorrell, der als sehr angesehen gilt. Sorrell bezeichnete die Ecclestones Hitler-Aussagen vor einigen Monaten als „ekelhaft“. Offenbar sorgt sich die Investmentgesellschaft um den Wert ihrer Investition. CVC hat 2006 die Formel-l-Rechte erworben.
Diese standen im monatelangen Streit zwischen den Teams und dem Automobilweltverband FIA schon einmal auf der Kippe. Damals hätte eine Spaltung der Königsklasse einen herben Verlust bedeutet. Sorrell scheint anscheinend zudem moralisch enttäuscht zu sein. Man sagt, Sorrell halte sowohl Ecclestone als auch den im kommenden Monat scheidenden FIA-Chef Max Mosley für arrogante Personen, die ohne Rücksicht auf Konsequenzen handeln.
Mosley zeigte sich sehr oft als eigensinnige Person. Beispielsweise als im Streit mit den FOTA-Teams er wenig Fingerspitzengefühl zeigte und unmittelbar vor der Weltratssitzung der FIA in Paris gegenüber den rebellierenden Formel-1-Teams hart zeigte: „Es liegt einzig und alleine an den Mitgliedern der FIA, ihre Führung auf demokratische Art und Weise zu wählen – und keinesfalls an der Automobilindustrie und noch viel weniger an den Personen, die von der Industrie mit der Leitung der Rennteams beauftragt worden sind“, schrieb der in die Schusslinie geratene Präsident des Internationalen Automobilverbandes FIA an die Mitglieder des Automobilverbandes. Mosley unterstrich damit seine im Vorfeld gezeigte Haltung.

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