Ohne Sturz: Die Spaltung der Königsklasse scheint unabwendbar

Ohne Sturz: Die Spaltung der Königsklasse scheint unabwendbar

Nur noch der Sturz des FIA-Präsidenten Max Mosley kann den Streit in der Formel 1 und die Drohung der Gründung einer „Piratenserie“ beenden: „Ich habe 35 Jahre und mehr meines Lebens der Formel 1 gegeben. Meine Ehe ist an der Formel 1 gescheitert. Daher werde ich verdammt sicher nicht zulassen, dass alles zusammenbricht wegen eigentlich gar nichts“, sagte Bernie Ecclestone in einem Interview der Londoner Zeitung „Times“. So drastische Worte hört man eigentlich nur selten. Drastisch werden auch die Schritte kommenden Mittwoch sein, die in Paris gefällt werden. Dort tagt die FIA – die Spaltung der Königsklasse scheint unabwendbar. „Ich weiß, dass mich die Hardliner der Fota stürzen wollen“, sagte FIA-Präsident Max Mosley. Ob Mosley gestürzt wird, oder ob er, was wahrscheinlicher ist, auf eine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt auf der Weltratssitzung des Internationalen Automobilverbandes FIA verzichtet, bleibt abzuwarten. Weniger spannend wir die Reaktion der in der Fota engagierten Rennställe Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, BrawnGP, Renault, Toyota, Red Bull und Toro Rosso sein, die einen Tag später am Donnerstag beraten. Die Drohung einer „Piratenserie“ würde dann in die Realität umgesetzt werden. „Wir haben einen Kompromiss versucht, wir haben die Türe geöffnet, wir haben alles versucht“, teilte der Renault-Teamchef Flavio Briatore mit. Er gilt als heimlicher neuer „Ecclestone“ der Piratenserie. Pikant, dass bereits ein Rennkalender aufgetaucht ist. Ob bedauerlicher Zufall oder bewusste Provokation: Ihm ist zu entnehmen, dass die Piratenserie in Buenos Aires, Mexiko, Helsinki und auch auf dem Lausitzring starten möchte. Doch Flavio Briatore beschwichtigt: „Wir wollen eine Formel-1-Weltmeisterschaft, die von der Fota organisiert wird.“
Medienberichten zufolge soll der italienische Verbandschef Luigi Macaluso am Mittwoch ein Misstrauensvotum stellen. Angetrieben soll dieses Vorgehen werden durch den Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Es sei denn, der amtierende FIA-Chef Mosley gibt von selbst auf.
„Ich denke, Max wird eine Lösung finden, um die Dinge so zu halten, wie sie sein sollten“, sagte Ecclestone in einem Interview. Und obwohl er selbst schon mit Prozessen gedroht hat, warnt er vor dem Start einer neuen Serie: „Jeder würde jeden verklagen, und es gäbe keine andere Serie. Dann gäbe es nichts mehr. Das wäre das Ende – ein totales Desaster“.

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